Die Bundesnetzagentur hat knapp sieben Wochen nach der letzten Ausschreibung für Wind an Land heute die Ergebnisse veröffentlicht. Das auf 2.866 Megawatt (MW) gekürzte Ausschreibungsvolumen wurde nur zu 53 Prozent befüllt. Die erteilten Zuschläge über 1.535 MW führen dazu, dass im laufenden Jahr nunmehr fast 3.000 MW bezuschlagt wurden. Das entspricht bereits annähernd der gesamten Jahresmenge von 2022. Damals wurden Zuschläge über 3.295 MW erteilt. Zwei weitere Ausschreibungen liegen am 1. August und am 1. November vor der Branche.

„Der Aufwärtstrend stabilisiert sich, stützt sich allerdings weiter auf zu wenige Bundesländer“,

erläuterte Bärbel Heidebroek, Präsidentin des Bundesverband WindEnergie e.V. BWE.

Erneut liegen Nordrhein-Westfalen sowie die norddeutschen Länder Niedersachsen und Schleswig-Holstein ganz vorn. Auf die drei Bundesländer entfielen in der Ausschreibung insgesamt 1.002 MW und damit 65 Prozent der Zuschläge. Das unterstreiche die Dringlichkeit, nun wirklich in allen Bundesländern die seit vergangenem Jahr erlassenen Gesetze zur Beschleunigung anzuwenden und für mehr Genehmigungen zu sorgen.

„Mit der Zuschlagserteilung kann die Projektumsetzung starten. Hier bestehen weiter große Herausforderungen durch gestörte Lieferketten. Schnell zu beheben wäre dagegen das Thema der Transportgenehmigungen, das sich langsam zum größten Problem in der Umsetzung entwickelt. In gut einem Drittel der in Umsetzung befindlichen Projekte bedrohen fehlende Transportgenehmigungen eine zeitgerechte Inbetriebnahme. Wir erwarten, dass das Bundesverkehrsministerium aktiv wird. Es braucht einheitliche und schnelle Prozesse bei Bundesbehörden und in den Ländern!”

Die kürzlich im Bundesrat beschlossene Anpassung der Straßenverkehr-Transportbegleitungsverordnung könne nur ein erster Schritt sein.

Bärbel Heidebroek:

„Wir sehen aktuell steigende Genehmigungszahlen. Sie können dazu beitragen, dass die nächsten Ausschreibungen wieder stärker gefüllt werden. Der Zubau speist sich allerdings aus den Zuschlägen in Ausschreibungen und ist daher sehr genau abschätzbar. Mit Blick auf das Ausbauziel der Bundesregierung von 115 Gigawatt (GW) Wind an Land in 2030 ist deshalb bereits klar, dass es einen starken Spurt mit nach oben angepassten Ausschreibungsvolumen ab 2025 geben muss.“


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