Die Ampel-Regierung hat die Weichen für einen ehrgeizigen Zubau der erneuerbaren Energien gestellt. Doch schon jetzt müssen Recruiterinnen und Recruiter kreativ werden, um die Fachkräftelücke in den rund 190 relevanten Berufszweigen für den Ausbau der Wind- und Solarenergie zu füllen. Im Jahresdurchschnitt betrug die Fachkräftelücke 2021/2022 bereits 216.000 Personen. Auswirkungen zeigen sich auch bei den um die Fachkräfte konkurrierenden Unternehmen des Baugewerbes, des verarbeitenden Gewerbes und des Handwerks. Dabei steht die Branche der erneuerbaren Energien vor der zusätzlichen Herausforderung, dass – anders als in anderen Branchen – Jobsuchenden und Quereinsteigenden die Berufsbilder in den erneuerbaren Energien oftmals nicht vertraut sind. Dies trifft insbesondere auf das berufserfahrene Personal jenseits der 30 Jahre zu. Eine Hauptaufgabe des Recruitings ist es daher, diese Wahrnehmungslücke zu durchbrechen.

An dieser Stelle setzt das Format der digitalen Karrieremesse Erneuerbare Energien (KEE) unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz an. Die Messe wird vom Bundesverband WindEnergie e. V. und dem Bundesverband Erneuerbare Energie e. V. organisiert, weitere Verbände sind an einer Partnerschaft interessiert.

Jobsuchende erwartet ein vom Verband kuratiertes Programm, das Berufswege in die Branche aufzeigt und konkrete Tipps für die Vorbereitung eines Quereinstiegs gibt. Im Mittelpunkt der Messe stehen aber die von den teilnehmenden Ausstellern gestalteten Unternehmens-Sessions. Hier haben Unternehmen die Möglichkeit, individuell auf die Berufserfahrung der Jobsuchenden einzugehen. Beispiele umfassen Interviews mit Fachgebietsleiter*innen oder die Vorstellung konkreter Projekte in der Umsetzung, die den Arbeitsalltag und das Berufsprofil für Quereinsteigende greifbarer machen.

Es stellt sich heraus, dass die Vorteile eines digitalen Formats insbesondere in der Reduktion des Zeit- und Kostenaufwands liegen. Sowohl für Aussteller als auch Teilnehmende entfällt die Anreise, was es gerade auch beruflich eingespannten Fachkräften die Teilnahme erst ermöglicht. Für Recruiter entfällt zusätzlich der Aufwand des Messestandbaus. Was auch im digitalen Format überzeugt, sind klassischen Kernargumente für einen Messebesuch: Chancen zum Kennenlernen und Vernetzen. Die digitale Karrieremesse Erneuerbare Energien findet zurzeit viermal im Jahr statt und widmet sich jeweils einem regionalen Schwerpunkt pro Messe. Durch die ersten beiden Messen konnten bereits erfolgreich Unternehmen mit den passenden Talenten zusammengebracht werden.

Der nächste Termin am 5. – 6. September bietet Unternehmen und Jobsuchenden aus den Bundesländern Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen einen Austausch.

Sie möchten ihr Unternehmen auf der nächsten KEE präsentieren? – Werden Sie Aussteller! Ausstehende Termine 2024: 5. – 6. September, Messe Ost | 5. – 6. Dezember, Messe Süd

Alle Informationen unter: https://kee.ee-hub.de

 

Recruiting bei der UKA und auf der KEE

Die UKA-Gruppe gehört in Deutschland zu den führenden Projektentwicklern für erneuerbare Energien – mit 25 Jahren Erfahrung in der Planung, dem Bau und dem Betrieb von Wind- und Solarparks. Sie sorgt in Deutschland, Europa und Amerika für eine nachhaltige, von fossilen Energieimporten unabhängige Stromversorgung, die niedrige Stromerzeugungskosten gewährleistet und klimafreundliches Handeln fördert. Die UKA-Gruppe gehört in Deutschland zu den führenden Projektentwicklern für erneuerbare Energien. Die Projektpipeline der Gruppe beträgt in all ihren Märkten aktuell mehr als 19 Gigawatt. Über ihre Betriebsführungsgesellschaft UKB übernimmt sie darüber hinaus die Betriebsführung für Wind- und PV-Parks.

Wen sucht die UKA?

Da es den Beruf des „Projektierers“ so an sich nicht gibt, suchen wir ganz grundsätzlich Mitarbeiter mit Motivation, die gemeinsam mit uns an der Energiewende zu arbeiten. Quereinsteiger und Branchenfremde sind dabei genauso willkommen wie Fachkräfte mit Branchenkenntnissen und mehrjähriger Berufserfahrung. Durch Onboarding und fachspezifische Weiterbildungen kommen unsere Mitarbeiter schnell in die Welt der UKA und der Erneuerbaren.

Wie betreibt die UKA Recruiting für die Energiewende?

Neben den üblichen Veröffentlichungen auf den gängigen Portalen betreiben wir auch Active Sourcing oder arbeiten mit Personalvermittlern zusammen. Ebenso präsentieren wir uns auf den Karrieremessen, um uns als Arbeitgeber in der Region vorzustellen und den Bekanntheitsgrad zu erhöhen.

Wie ergänzt die Karrieremesse Erneuerbare Energien Ihre Recruiting-Strategie?

Die digitale Messe ist ein hervorragendes Format für uns. Das Gesamtpaket aus Informationen, Vernetzung und Jobchancen in den erneuerbaren Energien, das den Teilnehmern geboten wird, ist großartig. Auch die lokale Eingrenzung hilft uns, mit den richtigen Bewerbern in Kontakt zu kommen und für die Standorte gezielt auf die Suche zu gehen.

Welche Erfahrungen haben Sie auf der Karrieremesse Erneuerbare Energien gemacht?

Mit unserer letzten Session „Was bringst du mit? Was bieten wir dir?“ konnten wir super in den offenen und aktiven Austausch mit den Interessenten gehen. Hier konnten wir ihnen aufzeigen, mit welchem Hintergrund sie in unserem Bereich bzw. in der Branche Fuß fassen können. Daraufhin erhielten wir zahlreiche Bewerbungen und konnten bis dato schon einige Gespräche führen. Bislang können wir also sagen, dass die KEE uns eine gute Gelegenheit geboten hat, um uns als Arbeitgeber zu zeigen, der offen für motivierte und auch branchenfremde Kandidaten ist.

Wo geht die Reise hin? Welche Trends sehen Sie im Recruiting und wie sollte sich die Karrieremesse Erneuerbare Energien weiterentwickeln?

Wir denken, dass digitale Messen mittlerweile nicht mehr wegzudenken sind. Man hat als Unternehmen und als Interessent wenig Aufwand, um ein solches Event in seinen Arbeitsalltag zu integrieren. Sich so einfach digital vernetzen zu können, wird ein Trend bleiben.

Dieses Interview erschien am 12. Juli auf Erneuerbare Energien.

 


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