BEE-Präsidentin Dr. Simone Peter äußerte sich zur Reform:

„Der aktuelle Strommarkt hat es – vor allem dank des EEG – geschafft, Erneuerbare Energien innerhalb von zwei Jahrzehnten zum wichtigsten Stromlieferanten in Deutschland zu machen. Unser Energiesystem ist heute so nachhaltig wie noch nie. Damit das Ziel der Klimaneutralität bis 2045 erreicht wird, muss der Markt nicht nur nachhaltig, sondern auch flexibel werden. Flexibilitäten auf Verbraucher-, Speicher- und Erzeugerebene, die kurz-, mittel- und langfristig wirken, sind jetzt notwendig.

Dafür ist ein Marktdesign notwendig, das klug die Stärken der einzelnen Energieträger nutzt. Solar- und Windenergie sind die tragenden Säulen im künftigen Energiesystem. Der durch die Koalition wieder zurück auf den Pariser Klimapfad gebrachte Zubau darf nicht gebrochen werden. Dem muss jede Umstellung des Investitionsrahmens Rechnung tragen. Die gleitende Marktprämie hat sich bewährt. Mit Blick auf das Optionenpapier des BMWK ist hierfür ein produktionsabhängiges Finanzierungsmodell mit Marktwertkorridor und mit realer statt fiktiver Erlösabschöpfung die beste Wahl. Zudem schafft eine Umstellung von einer zeit- auf eine mengenbasierte Absicherung Anreize, die nicht nur Erlös- und Mengenrisiken minimiert, sondern auch Finanzierungskosten. Gesicherte Finanzierung und Bankability sind Grundvoraussetzung zur Vermeidung von Systembrüchen.

Daneben gilt es, den Einsatz von steuerbaren Kraftwerken in genau den Momenten anzureizen, in denen sie benötigt werden. Starr und unbeweglich war gestern. Flexibilität lautet das Leitprinzip des Strommarktes. Hier kommen die Erneuerbaren Flexibilitätsoptionen Bioenergie, Wasserkraft, Geothermie, Speicher und Sektorenkopplung (Elektrolyseure, Power2Heat) ins Spiel, die heimisch, sauber und sicher Leistung flexibel zur Verfügung stellen. Hierzu bedarf es eines Level-Playing-Fields, das die Besonderheiten und Stärken der Erneuerbaren berücksichtigt. Die Kombination aus zentralem und dezentralem Kapazitätsmechanismus bietet Möglichkeiten für alle Technologien, ihren Beitrag zu leisten.

Der BEE hat bereits in seiner Studie Klimaneutrales Stromsystem detailliert beschrieben, wie Marktwerte gesteigert, Differenzkosten gesenkt und eine jederzeit gesicherte Versorgung organisiert werden kann, ohne einen Systembruch und damit den Erfolg der Energiewende zu riskieren. Die Überbauung von Netzverknüpfungspunkten, ein Level-Playing-Field und die Umstellung der Absicherungssystematik von einer Zeit- auf eine Mengenabsicherung sind dafür wichtige Bausteine.”

 

Quelle: Bundesverband Erneuerbare Energie e.V.


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