Angesichts zunehmend knappen Risikokapitals für Start-ups und andere innovative Betriebe startet die Landesregierung ab heute erstmals einen «Innovationsfonds» mit einem Volumen von 50 Millionen Euro.

«Im vergangenen Jahr haben allein deutsche Start-ups über 43 Prozent weniger Risikokapital einwerben können als noch 2021 und die Aussichten werden angesichts steigender Kapitalkosten auch für Existenzgründerinnen und –gründer oder Handwerksbetriebe nicht besser»,

sagte dazu Wirtschafts-Staatssekretärin Julia Carstens der Deutschen Presse-Agentur. Gerade in Zeiten schwächelnder Konjunktur sei geboten, Innovationen nicht abzuwürgen, sondern zu befeuern. Laut Carstens richtet sich der «Innovationsfonds SH» nicht nur an Start-ups und Gründer, sondern generell an kleine und mittlere Unternehmen wie etwa auch Handwerksbetriebe.

«Wir werden zudem auch Unternehmensnachfolgen mit diesem Beteiligungskapital unterstützen.».

Über einen Antrag bei der zuständigen Investitionsbank Schleswig-Holstein (IB.SH) oder der Mittelständischen Beteiligungsgesellschaft Schleswig-Holstein mbH (MBG) können innovative Betriebe aus dem Fonds stilles Beteiligungskapital, Gesellschafterdarlehen mit Wandlungsoption oder offenes Beteiligungskapital erhalten. Finanziert werde das neue Angebot gut zur Hälfte aus EU-Mitteln sowie aus Mitteln des Landes, der IB.SH und der MBG. Zu einem Antrag gegt es hier

Der Auflegung des Fonds war nach den Worten von Carstens eine Studie der Prognos AG vorausgegangen. Danach steht der Zielgruppe des Innovationsfonds SH aufgrund einer festgestellten Marktschwäche Risikokapital nur sehr eingeschränkt zur Verfügung.

Julia Carstens:

«Hier soll der neue Fonds gezielt Abhilfe schaffen. Aber das bedeutet einerseits, dass der Fonds höhere Risiken eingehen muss. Andererseits investiert er aber nur in solche Gründungsvorhaben, bei denen mit einem Rückfluss der Mittel zu rechnen ist, die dann wiederum in den Fonds investiert werden.»

Die abflauende Bereitschaft von Investoren, für junge und innovative Unternehmen Risikokapital bereit zu stellen, ist für Carstens längst nicht mehr nur ein deutsches oder europäisches Phänomen:

«Bei unserer jüngsten USA-Delegationsreise ins Silicon Valley wurde auch dort eine massive Zurückhaltung beim Bereitstellen von Risikokapital beklagt. Die einzige Ausnahme bildete zu Zeiten von Corona noch die Biotech-Branche und heute noch Teile der Life-Science-Unternehmen.»