Zwei Windräder des zweitgrössten Windparks der Schweiz produzieren bereits Strom. Bis Ende November werden auch die vier übrigen ans Netz gehen. Der Windpark Sainte-Croix wird jährlich rund 22 Mio. Kilowattstunden Strom produzieren und damit den Stromverbrauch von rund 20‘000 Personen oder des Dorf Sainte-Croix und der dort ansässigen Unternehmen decken. Der mit 16 Windenergieanlagen grösste Windpark der Schweiz befindet sich auf dem Mont-Crosin im Berner Jura.

Die Entstehung des Windparks war indes eine langwierige Zangengeburt. Die Umsetzung des Projekts währte ein Vierteljahrhundert. Die erste Machbarkeitsstudie wurde im Jahr 1998 erstellt. In der Region regte sich bald heftiger Widerstand gegen die Windräder. Nach einem juristischen Marathon gab das Bundesgericht im April 2021 grünes Licht für die Realisierung des Vorhabens. Die Bauarbeiten begannen sechs Monate später.

 

„Wir müssen unser Schicksal in die Hand nehmen.“

Für den grünen Nationalrat Vassilis Venizelos ist dies ein bedeutender Moment:

„Ein denkwürdiger Tag, der erste Meilenstein in der Geschichte der Waadtländer Windenergie. Wenn die Energiewende gelingen soll, brauchen wir Windkraft. Natürlich müssen wir unseren Verbrauch drosseln, aber wir müssen auch mehr produzieren. Aktuell werden 84% des Strombedarfs importiert. Dies zeigt, wie abhängig wir von den Nachbarländern sind. Letztes Jahr, als Strom knapp war, haben wir das eindringlich zu spüren bekommen. Es gab Solidarität, aber die wird nicht ewig währen. Wir müssen unser Schicksal in die Hand nehmen.“

 

Bedrohliche Situation

Christian Petit, Direktor von Romande Energie, dem der Park gehört:

„Mit dem Windpark Sainte-Croix erhöht sich die Anzahl der Windenergieanlagen in der Schweiz auf 47, gegenüber über 1300 bei unserem österreichischen Nachbarn.“

Jacqueline de Quattro, die ehemalige Waadtländer Ministerin erklärt:

„Das Problem ist nicht die Klimakrise, sondern vielmehr, dass wir nicht daran arbeiten, sie in den Griff zu bekommen. Wir befinden uns in einer bedrohlichen Situation. In einem solchen Moment gilt es, nicht auf Kleinigkeiten herumzureiten, sondern zu handeln.“

 

Quelle: Suisse Eole und  EMIL EGGER Gruppe


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