Die belgische Energieministerin Tinne Van der Straeten und der deutsche Energie-Staatssekretär Dr. Philipp Nimmermann haben sich heute darauf verständigt, die Entwicklung einer hybriden Offshore-Verbindung zu prüfen, um die großen regionalen Potenziale für Offshore-Windenergie zu heben und grenzüberschreitend miteinander zu verbinden. Dies soll das Potenzial der Erneuerbaren Energien in der Nordsee möglichst effizient erschließen. Die künftige Kooperation soll zum Ausbau eines vermaschten Offshore-Netzes in der Nordsee beitragen. Die Ministerien forderten die zuständigen Übertragungsnetzbetreiber auf, Optionen für ein solches regionales Netzprojekt zu prüfen, gegebenenfalls weitere Parteien einzubeziehen und den Energieministern bis zum nächsten Nordseegipfel im Juni 2025 Bericht zu erstatten.

Deutschland und Belgien sind starke Unterstützer einer ehrgeizigen grünen Energiewende und haben in der Vergangenheit eng zusammengearbeitet, um dieses Ziel zu erreichen. Beispiele dafür sind die ALEGrO-Verbindung, die erste direkte Stromverbindung zwischen beiden Ländern, die seit 2020 in Betrieb ist und für die ein Folgeprojekt geplant ist, die geplante Wasserstoffpipeline zwischen beiden Ländern sowie die langjährige Zusammenarbeit im Rahmen der Nordsee-Energiekooperation (NSEC). Darüber hinaus wird Deutschland den Prozess des Nordsee-Gipfels zur Zusammenarbeit im Bereich der Erneuerbaren Offshore-Energien von Belgien übernehmen und im Juni 2025 den dritten Nordsee-Gipfel ausrichten.

Beide Länder haben sich ehrgeizige Ziele für den Offshore-Windenergie-Ausbau gesetzt. Belgien will bis 2030 eine Offshore-Windkapazität von 6 GW und bis 2040 von 8 GW errichten, während Deutschland bis 2030 mindestens 30 GW Offshore-Windkapazität und 70 GW bis 2045 realisieren will. Durch enge Zusammenarbeit können Belgien und Deutschland Innovationen und Fortschritte im Bereich der Erneuerbaren Energien vorantreiben, die Kosten der Energiewende so niedrig wie möglich halten und starke und sichere industrielle Wertschöpfungsketten fördern.

Die belgischen und deutschen Übertragungsnetzbetreiber sowie die zuständigen Regierungsstellen werden sich regelmäßig zu den Fortschritten austauschen, um den Energieministern bis zum nächsten Nordseegipfel im Juni 2025 einen Abschlussbericht vorzulegen. Der Bericht soll Einblicke in die Kosten und den Nutzen, den potenziellen Zeitplan sowie die möglichen zu überwindenden Hindernisse enthalten.

Ministerin Van der Straeten und Staatssekretär Nimmermann bekundeten ihre Entschlossenheit, gemeinsam an der Verwirklichung dieser Vision zu arbeiten und die Entwicklung Erneuerbarer Energien und eines hybriden Offshore-Netzes in der Nordsee zu fördern, das als Modell für eine nachhaltige Energiezusammenarbeit in Europa dienen wird.

Quelle: Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz