Der Beginn der Bauphase ist einer der herausragendsten Meilensteine für das Projekt und der krönende Abschluss einer elfjährigen Entwicklungszeit. Im Jahr 2010 hatte ein Konsortium aus vier führenden Energieunternehmen – darunter RWE – im Rahmen der sogenannten „Leasing Round 3“ die Rechte für die Entwicklung von Offshore-Windenergie auf der Dogger Bank erhalten. 2015 erteilte die britische Regierung die Genehmigung zur Entwicklung des Projekts Sofia. 2019 hat RWE für Sofia in einer Auktion zur Förderung von Erneuerbaren Energien in Großbritannien einen Contract for Difference (CfD) erhalten und einen Preis von 39,65 Britischen Pfund je Megawattstunde (in Preisen von 2012) erzielt.

Im März 2021 schließlich traf RWE die Investitionsentscheidung für das Projekt und machte damit den Weg für die Gesamtinvestition in Höhe von rund 3 Milliarden Britischen Pfund frei.

Mit dem offiziellen Baubeginn wurden jetzt die Vorbereitungsarbeiten an Land gestartet, für die das britische Unternehmen Jones Bros Civil Engineering UK beauftragt wurde. Die Arbeiten beginnen in Teesside im Nordosten Englands. Dort errichtet GE Grid Solutions ab Anfang 2022 eine Hochspannungs-Gleichstrom-Konverterstation.

Ebenfalls Anfang 2022 sollen auch die Arbeiten an der sieben Kilometer langen Kabeltrasse an Land aufgenommen werden. Der Auftragnehmer für diese Arbeiten wird im Verlauf dieses Jahres bekannt gegeben. Für die Lieferung und Verlegung des Onshore-Exportkabels vom Anlandungspunkt zwischen Redcar und Marske-by-the-Sea zur neuen landgestützten Konverterstation hat RWE das Unternehmen Prysmian beauftragt. Von dort aus erfolgt schließlich der Anschluss an die bestehende Umspannstation des Übertragungsnetzbetreibers National Grid in Lackenby in Teesside.

Der Offshore-Windpark Sofia hat eine installierte Leistung von 1,4 Gigawatt (GW) und befindet sich auf der Doggerbank, 195 km vor der Nordostküste Großbritanniens. Mit insgesamt 100 Turbinen ist das Projekt der größte und am weitesten von der Küste abgelegene Offshore-Windpark von RWE.

Die Arbeiten auf See sollen 2023 beginnen, die endgültige Fertigstellung des Windparks wird für das vierte Quartal 2026 erwartet. Sofia ist weltweit das erste Projekt, bei dem die 14-MW-Windturbinen von Siemens Gamesa Renewable Energy zum Einsatz kommen, die neueste Offshore-Turbinengeneration.

RWE baut ihr Offshore-Portfolio in Großbritannien weiter aus. Neben Sofia errichtet das Unternehmen derzeit den 857-Megawatt (MW)-Offshore-Windpark Triton Knoll (RWE Anteil: 506 MW). Zudem treibt RWE in Großbritannien die Erweiterung von vier bestehenden Offshore-Windparks voran. Die Erweiterungsprojekte verfügen insgesamt über eine potenzielle installierte Leistung von rund 2,6 GW (RWE-Anteil: 1,3 GW). Zudem hat RWE sich vor kurzem in der jüngsten britischen Offshore-Windauktion zwei neue, benachbarte Offshore-Wind-Standorte – ebenfalls auf der Doggerbank – mit einer potenziellen installierten Gesamtleistung von 3 GW gesichert.

Investitionsentscheidung für Offshore-Windparks mit 1,6 Gigawatt in der deutschen Nordsee getroffen

Die Windparks sollen in der Nordsee, rund 50 Kilometer nördlich der Insel Juist, entstehen. Für das gesamte Cluster wurden bereits Lieferanten für die Hauptkomponenten ausgewählt.

Sven Utermöhlen, CEO RWE Offshore Wind:

„Schon heute gehören sechs Offshore-Windparks vor den deutschen Küsten zu unserem Portfolio. Mit dem Nordseecluster werden zwei weitere hinzukommen. Das ist ein gutes Signal für die Energiewende in Deutschland und für RWE. Mit einer Gesamtleistung von 1,6 Gigawatt werden diese Windparks jedes Jahr rund 6,5 Terawattstunden grünen Strom erzeugen. Damit unterstützen wir insbesondere die Dekarbonisierung der Industrie in unserem Heimatmarkt.“

Realisiert wird das Nordseecluster in zwei Phasen – Nordseecluster A und B. Das Nordseecluster A verfügt über eine Gesamtleistung von 660 Megawatt (MW). Die Fertigung einiger Komponenten ist bereits angelaufen. Die Errichtung auf See soll im kommenden Jahr beginnen. Anfang 2027 sollen die insgesamt 44 Windkraftanlagen des Nordseeclusters A vollständig am Netz sein. Weitere 900 MW Kapazität wird das Nordseecluster B beisteuern. Die 60 Turbinen sollen Anfang 2029 den kommerziellen Betrieb aufnehmen.

RWE muss für die Standorte des Nordseeclusters keine Pachtzahlung an die Bundesnetzagentur leisten. Beim Bau und dem anschließenden Betrieb der Windparks wird RWE aufgrund der Größe des Clusters Synergieeffekte erzielen.

Den aus den Windparks erzeugten Ökostrom wird RWE nutzen, um mit maßgeschneiderten Energielösungen ihre industriellen Kunden auf dem Weg zur Dekarbonisierung zu unterstützen. Dazu zählen in zunehmendem Umfang auch Betreiber von KI-Rechenzentren.

Weltweit ist RWE einer der führendenden Akteure im Bereich Offshore-Wind. In den vergangenen 20 Jahren hat das Unternehmen 19 Offshore-Windparks in Betrieb genommen – davon sechs vor der deutschen Küste. RWE hat sich zum Ziel gesetzt, ihre globale Offshore-Windkapazität von heute 3,3 GW auf 10 GW im Jahr 2030 zu verdreifachen.

RWE hat für die Umsetzung ihres Nordseeclusters erfahrene Partner ausgewählt:

Atlantique Offshore Energy, die Meeresenergie-Sparte von Chantiers de l‘Atlantique, wird zwei Offshore-Umspannwerke liefern. Hellenic Cables wurde für die Kabelfertigung ausgewählt. Die Fundamente für die Windturbinen werden von Dajin Offshore hergestellt und von Van Oord auf See installiert. Vestas liefert die Windturbinen (Typ: V236-15.0 MW), die jeweils über eine Leistung von 15 MW verfügen. Das Unternehmen Havfram Wind wird den Transport und die Installation der Windkraftanlagen mit ihren Installationsschiffen „Norse Wind“ und „Norse Energi“ übernehmen.

Quelle: RWE

 


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